Der kurze Frühling von OpenData

Der kurze Frühling von Open Data, der ist vielleicht schon wieder vorbei. Für die politische Kultur der deutschen Parteienlandschaft geht das Transparenz- und damit Demokratiepotential, das in den Prinzipien von OpenGovernment und OpenData steckt, möglicherweise zu weit. Ein Kommentar.

Open Data, radikale Transparenz oder gar eine Regierung als Plattform, also Open Government wird es in Deutschland noch viele Jahre lang nicht geben. Wenn wir nicht aktiv dafür streiten. Zwei Vorgänge in den letzten Monaten bestärken diese Einschätzung. Zum einen das Gezerre um die Beteiligungsplattform Adhocracy, die deutlich machte, wie schwer sich viele Berufspolitiker damit tun, Partizipation zuzulassen – selbst in einer Laborsituation wie der Enquete-Komission Internet und Gesellschaft.

Open Government Data, die bedingungslose Zugänglichmachung nicht personenbezogener Daten in maschinenlesbaren Formaten aus Politik und Verwaltung, kennt zwei Pole: Es gibt zum einen die Effizienz-/Wirtschaftssichtweise, die danach fragt, wie sich Regierungs- und Verwaltungshandel optimieren und Unternehmertätigkeit mit diesen Datensätzen stimulieren lässt.

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Ein Jahr OpenData Network

Als vor einem Jahr der OpenData Network e.V. in Berlin gegründet wurde, war eine seltsame Veranstaltung zu erleben: Vertreter/innen aller damals soeben in den Bundestag gewählten Parteien fanden sich auf der Gründungsversammlung ein, die mit etwa 30 Besuchern erstaunlich voll war. Wir, die das Treffen vorbereitet hatten, rechneten mit einer Handvoll Leute und sicher nicht mit Bundestagsabgeordneten oder deren Mitarbeitern – Thorsten Schäfer-Gümbler, SPD-Vorsitzender in Hessen, ließ sich sogar durch einen Vertreter auf die Gründungsmitgliederliste schreiben.

Von CSU bis Linkspartei saß man nun also da; außer in parlamentarischen Zwangs-Zusammenhängen eine wahrscheinlich eher ungewöhnliche Konstellation. Anzugträger und Kostumträgerinnen zwängten sich neben dem mehr als casual gekleideten Hacker – auch diverse Aktivisten aus dem Piratenparteilager, Leute aus dem Non-Profit/NGO-Sektor sowie einige Unternehmer hatten am 21.10.2009 den Weg in den Newthinking Store in der Tucholskystraße gefunden.

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