Nach Wikileaks: Whisteblowing als etablierte Methode (Update)

Popstar: Standbild aus einem Musikvideo - Link unten

Die US-Regierung ist in der Klemme und reagiert alles andere als souverän: Einerseits propagiert sie das Diktum des „Open Government“ und hat einen Datenkatalog für OpenData gestartet. Doch im Umgang mit Wikileaks (und nicht den Medienhäusern, die das Material von der Organisation annahmen) reagiert sie andererseits im kompletten Widerspruch dazu. Dabei stellt sich die Frage, ob Wikileaks eine Form von OpenGovernment ist.

Tatsächlich wäre es seitens der USA angebracht gewesen, das Leak sportlicher zu nehmen und diejenigen, die zum Mord an Julian Assange aufrufen, in ihre Schranken zu verweisen. Und dann eben dafür zu sorgen, sensible politische Kommunikation zukünftig sicherer zu organisieren.

Dem entgegen tut die US-Regierung das Dümmste, was sie tun kann: Sie versucht eines der Leuchtturmprojekte der freien Meinungsäußerung in die Knie zu zwingen. Und scheint das so ahnungslos anzugehen, wie ein Abmahnanwalt, der keine Schimmer davon hat, zu welchem Reputationsverlust das für den Klienten führen kann.

Und so kam es, das in kürzester Zeit jeder Armchair-Activist seine Tastatur und Maus in den Dienst von Wikileaks stellt – so sind beispielsweise weltweit die Piratenparteien auf den Zug aufgesprungen: Hunderte gespiegelte Instanzen von Wikileaks entstanden in wenigen Tagen. Auf Seiten der US-Regierung hat man offenbar unterschätz, dass Wikileaks nicht zuletzt deswegen so gut funktioniert, weil es ein paar sehr fähige Leute an Bord hat, die etwas von Netzwerktechnik und Servern verstehen. Und dass die Macher der Plattform äußerst gut mit den diversen Hackern und Geeks vernetzt sind, die im kleinen und großen schon lange das Projekt unterstützen.

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Irak-Protokolle: Zähmung einer Datenflut

Warlogs Irak NYT Karten
Karten der Toten in Bagdad pro Jahr - New York Times

Was für eine Herausforderung: Knapp 400.000 Datensätze waren sinnvoll aufzubereiten. Vier bedeutende Medien – Spiegel, Guardian, New York Times und Al Jazeera  – haben in der Nacht auf Samstag die Ergebnisse ihrer Heransgehensweise bei der Zähmung der Datenflut präsentiert. Ergänzend dazu bietet Wikileaks selber ein Recherchewerkzeug für die Irak Protokolle an; die Organisation verweist darüberhinaus noch auf eine Plattform für kolleborative Recherche. Im Folgenden eine Übersicht der Umsetzungen.

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